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Dienstag
06.08.2002

Nach genauer Prüfung der sieben eingegangenen Angebote für die Übernahme der insolventen KirchMedia sind offenbar nur noch drei Offerten im Rennen. So würden die zeitweise hoch gehandelten Einzelgebote des amerikanischen Milliardärs Haim Saban sowie die des börsennotierten französischen Senders TF 1 mangels Seriosität nicht weiter verfolgt werden, zitiert die «Financial Times Deutschland» (FTD) in ihrer Dienstagsausgabe Münchner Banken-Kreise. Sabans Rekordofferte von 2,6 Mrd. Euro sei rechtlich nicht bindend und von zahlreichen Bedingungen abhängig. So sei auch dem Saniererteam von Kirch klar geworden, dass der frühere Geschäftspartner von Rupert Murdoch bei der KirchMedia offenbar nur an ein strategisches Investment denke und einen Zusammenschluss mit einem anderen Konsortium anpeile. Dasselbe gelte für TF 1. Alles in allem werde das für Mittwoch angesetzte Auswahlverfahren der neuen Geschäftsführung der Kirch Media zu einer blossen Formalie, schreibt die FTD weiter, Wirklich solide erscheine lediglich die Offerte der Frankfurter Commerzbank, die gemeinsam mit dem Hollywood-Studio Columbia Pictures (Sony) an einer Übernahme der Insolvenzmasse arbeite. Was das Konsortium der beiden Hamburger Verlage Springer und Bauer mit der HypoVereinsbank betrifft, seien sowohl bezüglich des genauen Teilnehmerkreises dieser Bietergruppe als auch des Inhaltes hingegen noch viele Fragen offen. Das dritte solide Angebot dürfte vom amerikanischen Medienriesen Viacom stammen, der unter anderem die Sender MTV und CBS sowie das Hollywood-Studio Paramount betreibt. Alles zur Kirch-Pleite im Archiv