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Freitag
05.04.2002

Letzte Rettungsversuche für die KirchGruppe sind gescheitert. Die Verhandlungen in Los Angeles und München führten laut Medienberichten zu keinem Erfolg. Experten sind der Meinung, dass sich Murdoch bessere Chancen ausrechnet, wenn Kirch die Zahlungsunfähigkeit erklärt. Für den US-australischen Unternehmer sei dies eine einmalige Gelegenheit, um in den deutschen Markt einzusteigen. Die Banken rechnen nun mit einer Insolvenz der KirchMedia: «Es ist vorbei», hiess es am Freitag in Verhandlungskreisen. Ein Bankmanager liess durchsickern, dass die Chance einer baldigen Insolvenz sich «in der Nacht dramatisch auf 90 bis 95 Prozent» erhöht habe. Falls nicht ein Wunder geschehen sollte, werde der Insolvenzantrag bis spätestens Dienstag gestellt. Noch in der Nacht hatten sich Bankmanager mit Rupert Murdoch in Los Angeles getroffen. Zugleich fanden weitere Verhandlungen zwischen Gläubigern und Investoren in München statt. Von Seiten der Minderheitsgesellschafter der KirchMedia wurden am Donnerstagabend zunächst Zugeständnisse signalisiert, die dann aber doch nicht eingehalten wurden, hiess es. Am Freitagnachmittag ging jedoch noch kein Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht München ein. Die zuständigen Beamten haben sich inzwischen ins Wochenende verabschiedet. Mehr zur Kirch-Krise: Krise ohne Ende bei Kirch und KirchGruppe zieht Insolvenzantrag in Erwägung