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Montag
01.04.2002

Da die Verhandlungen zur Rettung der von der Insolvenz bedrohten Mediengesellschaft KirchMedia vor Ostern zu keiner Einigung geführt haben, sind die Gespräche von den Banken auf Dienstag verschoben worden. Die Gläubigerbanken und die Kirch-Minderheitsgesellschafter, zu denen der australische Medienunternehmer Rupert Murdoch und der italienische Mediaset-Konzern gehören, hätten sich erneut nicht auf eine Lastenverteilung für die Rettung des Medienkonzerns einigen können. Die Gesellschafter wollen sich weiter nicht an einem Überbrückungskredit für das Unternehmen beteiligen. Die Banken haben die Investoren aufgefordert, ein tragfähiges Konzept zur Sanierung von KirchMedia vorzulegen. Bei den Gesprächen am Dienstag in München sollen laut Informationen aus Verhandlungskreisen die Investoren um Rupert Murdoch und Silvio Berlusconi ihr Konzept für eine Übernahme der Kerngesellschaft KirchMedia vorlegen. Die Investoren hätten bisher stets betont, sie wollten die Mehrheit, hiess es aus Finanzkreisen. Eine theoretisch denkbare Übernahme der KirchMedia durch Berlusconi stösst in der Politik und bei Medienwächtern auf Bedenken. Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder sagte, es sei nicht unproblematisch, wenn ein Ministerpräsident eines befreundeten Landes über seine privaten Unternehmen im deutschen Medienmarkt Einfluss hätte.