Plant Leo Kirch bereits den nächsten Coup, um den Zugriff der Deutschen Bank auf seine Aktienanteile am Springer-Verlag in letzter Minute zu verhindern? Offenbar soll sich der Medienpleitier überlegen, seine Print Beteiligungs GmbH (PBG) als insolvent anzumelden. «Es ist nicht ausgeschlossen, dass die PBG Insolvenz anmeldet. Damit würde das Pfandrecht der Deutschen Bank wirkungslos und die Vinkulierung der Springer-Aktien auch», hiess es in Kirch-nahen Kreisen. Sie bestätigten damit entsprechende Berichte der «Süddeutschen Zeitung» und der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» vom Mittwoch. Mit der Insolvenz der PBG könnte Kirch möglicherweise die für den 8. Oktober geplante Versteigerung seines 40 prozentigen Springer-Anteils verhindern. Denn: Im Falle einer Insolvenz der PBG würde auch die Vinkulierung wegfallen, da das Insolvenzrecht vorrangig gelten würde. Die Vinkulierung bedeutet, dass Kirch für einen Verkauf seiner Springer-Aktien die Zustimmung des Springer-Aufsichtsrates benötigt. «Ohne die Vinkulierung könnte der Insolvenzverwalter einen höheren Preis (für das Springer-Aktienpaket) erzielen», zeigten sich die Kirch-nahen Kreise. Kirch wollte seinen Anteil stets selber verkaufen, weil er hofft, dann einen höheren Preis dafür zu erhalten als bei einer Veräusserung durch die Deutsche Bank. Bis Mittwochnachmittag ist allerdings noch kein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Münchner Amtsgericht eingegangen. Alles zu Kirch im Archiv
Mittwoch
02.10.2002