Filme schauen ist heute fast wie ein Buch lesen. Man spult vor und zurück und dies «on Demand», wann und wo immer man will.
Das Einsehen haben die Kinos. Die einstigen «Lichtspiel»-Paläste, die das Filmmedium vor 100 Jahren gross gemacht haben, spüren die Digitalisierung wie sonst vielleicht nur der Print.
So gingen 2010 noch 14,8 Millionen Eintrittskarten über die Schalter der Schweizer Kinos – 2021 waren es gerade noch 5,4 Millionen, wie aus neuen Zahlen des Bundesamtes für Statistik hervorgeht.
Natürlich hinkt der Vergleich wegen den Lockdowns, die 2021 die Kinobranche beutelten. Doch auch wenn man 2019 heranzieht, zeichnet sich eine Talfahrt ab: Mit 12,5 Millionen Eintritten lag das letzte Vor-Corona-Jahr 15 Prozent unter dem Niveau von 2010. Ein markanter Verlust innerhalb von nur neun Jahren.
Speziell interessant für die Kinobetreiber und Werbevermarkter sind die allerneusten Zahlen. Seit vier Monaten haben die Kinos wieder geöffnet. Die Eintritte aber blieben bisher rund ein Dritel unter dem Niveau von 2019 zurück.
So waren es damals noch 250'000 Eintritte, heute verkaufen die Kinos pro Woche gerade mal 160'000 Tickets.