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Montag
29.10.2001

Frankreichs Regisseure wollen die Förderung des Films in ein Menschenrecht verwandeln. «Das europäische Kino hat nichts auf dem Verhandlungstisch der Welthandelsorganisation zu suchen. Die Kultur und damit das Kino sind keine Ware, sondern ein Menschenrecht, das im Rahmen von UNO-Rechtskonventionen behandelt werden sollte», hiess es am Wochenende am 11. Treffen der Filmbranche in der Weinstadt Beaune. Hintergrund seien die GATT-Verhandlungen, die vom 9. bis zum 13. November in Doha (Katar) stattfinden, schreibt die SDA. Amerika, Japan, Brasilien und die Schweiz wollen dann eine grössere Liberalisierung der Filmindustrie verlangen. Diese Forderung stösst den Franzosen bitter auf, denn Frankreichs Filmindustrie ist hochsubventioniert. Die Massnahmen Frankreichs zur Förderung und zum Schutz der nationalen Filmindustrie scheinen aber Früchte zu tragen. Heute zählt das Frankreich zu den Ländern, die in Europa jährlich die meisten Filme produzieren. In diesem Jahr dominierten die inländische Produktionen erstmals wieder den französichen Markt: 48 Prozent einheimische gegen 44 Prozent amerikanischer Filme.