Der Mitteldeutsche Rundfunk MDR hat sich per sofort vom Programmgeschäftsführer des öffentlich-rechtlichen Kinderkanals (KiKA) getrennt. Dies gab MDR-Intendantin Karola Wille nach einer Sitzung des Verwaltungsrates bekannt. Es ist nach Ausscheiden des KiKa-Herstellungsleiters, der wegen Untreue und Bestechlichkeit zu einer Haftstrafe verurteilt wurde, bereits der zweite Abgang in der Führungsetage des Kindersenders.
Auch der Programmgeschäftsführer musste im Rahmen desselben Betrugsskandals den Sessel räumen. Bereits im Dezember hatte die Staatsanwaltschaft Erfurt ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet, worauf er beurlaubt wurde. «Mitte Februar 2013 wurde dem MDR schliesslich die beantragte Akteneinsicht gewährt», teilte der Sender mit. «Die auf dieser Grundlage angestellten eigenen Ermittlungen des MDR konzentrierten sich auf monatliche Bargeldflüsse in den Jahren 2009 und 2010 zwischen dem ehemaligen und mittlerweile zu einer Haftstrafe verurteilten Herstellungsleiter des KiKA und einem Mitarbeiter.»
«Nach dem Stand der Ermittlungen stammte das Bargeld aus überhöhten Rechnungen, die eine externe Firma an den KiKA gestellt hatte. Der Programmgeschäftsführer bestreite seine Beteiligung an diesen Vorgängen, heisst es weiter. Die arbeitsrechtliche Bewertung der Vorgänge habe nun aber zur sofortigen Beendigung des Arbeitsverhältnisses mit dem Programmgeschäftsführer geführt.