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Dienstag
03.12.2013

TV / Radio

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) ist bestürzt über die Gewalt gegen Journalisten bei den Demonstrationen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Etwa 40 Journalisten und deren Mitarbeiter wurden in den vergangenen Tagen zum Teil schwer verletzt, darunter ein Tontechniker der ARD und Fotografen der Nachrichtenagenturen Reuters und AFP. Die meisten von ihnen waren durch Westen mit der Aufschrift «Presse» oder entsprechende Namensschilder deutlich als Journalisten erkennbar, wie die Reporter-Organisation am Montag berichtet.

Die massive Gewalt gegen Journalisten ging meist von Polizisten der Spezialeinheit «Berkut» aus sowie in einigen Fällen von vermummten Provokateuren unklarer Identität. Opfer waren vor allem Korrespondenten ukrainischer und russischer Medien. Sie arbeiteten unter anderem für die Zeitungen «Ukrainskaja Prawda», «Ukrainski Tischden» und «Iswestija», die Nachrichtenagenturen Unian, Ria Nowosti und Itar-Tass und den Fernsehsender Pjaty Kanal.

Auch zahlreiche Korrespondenten ausländischer Medien wurden bei den Zusammenstössen in Kiew verletzt, darunter Fotografen der Nachrichtenagenturen Reuters (Gleb Garanitsch) und AFP (Sergej Supinski) und der Tageszeitung «New York Times» (Josef Siwenki) sowie ein Kameramann des Fernsehsenders Euronews (Roman Kuprijanow).

Die Position der Ukraine auf der weltweiten ROG-Rangliste der Pressefreiheit hat sich seit dem Amtsantritt von Präsident Viktor Janukowitsch deutlich verschlechtert: von Platz 89 im Jahr 2009 auf Platz 126 (2013).