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Mittwoch
30.05.2018

Medien / Publizistik

keystone-sda

Die Schweizerische Depeschenagentur (SDA) und die Bildagentur Keystone treten ab dem 4. Juni als fusioniertes Unternehmen mit neuen Organisationsstrukturen in Erscheinung. Im Zuge dessen werden in den nächsten Monaten auch die drei grossen Kompetenzzentren in Zürich, Bern und Lausanne bezogen.

Während die Einigungsstelle des Seco noch im Streit zwischen Redaktion und SDA-Spitze um Stellenabbau und Sozialplan vermittelt, wird parallel fleissig an der neuen Organisation der fusionierten Keystone-SDA-ATS AG gearbeitet. Vergangenen Freitag wurden Kunden der zuvor eigenständigen Unternehmen informiert, dass ab dem 4. Juni 2018 neue Organisationsstrukturen «in Kraft treten werden».

Dazu gehört, dass bei der SDA-Wirtschaftsredaktion per 31. Mai wie bereits angekündigt der Stecker gezogen wird. «Im Zuge ihrer Reorganisation wird die Wirtschaftsberichterstattung per 4. Juni an AWP ausgelagert. Zu diesem Zweck baut AWP die Ressourcen stark aus», heisst es im Schreiben an die Kunden.

Gemäss Iso Rechsteiner, der im SDA-Arbeitskonflikt als Kommunikationsbeauftragter für den Verwaltungsrat agiert, haben sechs Leute oder «rund fünf Vollzeitstellen» von der SDA zur AWP gewechselt. Damit bleibt es bei den Plänen, die der Klein Report im Januar offenlegte – zusätzliche SDA-Journalisten werden also von der AWP nicht übernommen.

Ebenfalls zur neuen Struktur gehören die drei angekündigten Hubs in Bern, Lausanne und Zürich, die von Keystone-SDA als «Kompetenzzentren» bezeichnet werden: Die deutschsprachigen Regionalbüros in Aarau, Basel, Bellinzona, Bern, Chur, Luzern/Zug, St. Gallen und Zürich sind neu dem Hub Zürich zugeordnet. Auch das Photodesk operiert von der Limmatstadt aus. Weil das Kompetenzzentrum bei Keystone aufgebaut wird, müssen etwa 20 Mitarbeitende, die aktuell noch im SDA-Gebäude am Sihlquai sind, umziehen.

Analog dazu werden die Regionalbüros Sion, Genf, Lausanne und die Region Fribourg-Neuchâtel-Biel-Jura bernois neu aus dem Zentrum in Lausanne geleitet. «Zudem wollen wir in diesem Hub den französischsprachigen Sport integrieren und die Produktion für französischsprachige Videos ansiedeln», sagt Iso Rechsteiner.

Auch in Lausanne werden deshalb die ehemaligen Büros von SDA und Keystone zusammengelegt. «Sie waren zwar schon nebeneinander, aber eben nicht beieinander», erklärt der Kommunikationsverantwortliche. Der Westschweizer Hub werde «Ende August» bezogen. Davon betroffen sind weitere 20 Mitarbeitende, die an den neuen Standort in der Innenstadt ziehen.

Der grösste Umzug steht in Bern an, wo etwa 120 Arbeitnehmer vom Hauptquartier an der Länggassstrasse ins weniger zentral gelegene Wankdorfquartier umsiedeln müssen. «Der Umzug ist nach heutigem Kenntnisstand im November 2018 geplant.» Denn vorher müsse noch der Innenausbau fertiggestellt werden.

In der Bundesstadt wird dann auch eine neue redaktionelle Einheit – es handelt sich um eine Art «multimedialer Newsroom» – angesiedelt. Diese Einheit tritt an die Stelle der SDA-Newsmanager und soll laut Ivo Rechsteiner zentral Regie führen. «Die ´Regie` ist dafür zuständig, dass Text, Bild, Video und Infografik zu einem multimedialen Angebot verschmelzen werden», wurden die Kunden informiert.