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Mittwoch
28.01.2004

Medien / Publizistik

Der Vorstandsvorsitzende der britischen Radio-und TV-Anstalt BBC, Gavyn Davies, will nach der Kritik der Hutton-Kommission an dem Verhalten des Senders in der Kelly-Affäre zurücktreten.

Davies werde in Kürze beim Vorstand seine Entlassung beantragen, sagte BBC-Korrespondent Andrew Marr am Mittwoch im BBC-Fernsehen. Generaldirektor Greg Dyke fügte hinzu, «bestimmte Hauptvorwürfe» der BBC gegen die britische Regierung seien «falsch» gewesen, wofür sich der Sender entschuldige. Zuvor hatte Lordrichter Brian Hutton in seinem Bericht zu der Affäre um den Tod des britischen Waffenexperten David Kelly die BBC schwer belastet.

«Nicht fundierte» Berichterstattung habe die Regierung von Tony Blair in Misskredit gebracht. Die BBC-Anschuldigungen gegen die Regierung, sie habe ihr Irak-Dossier aufgebauscht, seien «sehr schwer wiegend» und stellten die Integrität der Regierung und der Geheimdienste in Frage. Die Führung der BBC habe sich «schuldig» gemacht, in dem sie keine «eingehende Untersuchung» zu den Vorwürfen ihres Reporters Andrew Gilligan eingeleitet habe.