Die knapp 100 anwesenden Delegierten des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB) haben am Samstag die Pläne der Migros-Führung durchkreuzt. An der ausserordentlichen Delegiertenversammlung haben sie den Antrag einer Verkleinerung der Migros-Verwaltung abgelehnt.
«Dieser Antrag erreichte die notwendige 2/3-Mehrheit nicht», wie die Migros in einer Medienmitteilung bekannt gab. Mit einer Verkleinerung und einer neuen Zusammensetzung wollte die Migros ihre Verwaltung gemäss eigenen Angaben «schlanker und effizienter» machen.
Im Frühling hatte die Migros-Führung um Präsidentin Ursula Nold und MGB-Chef Mario Irminger einen Wechsel in ihrer Organisation angekündigt. An der Delegiertenversammlung am Samstag informierten Vertreterinnen und Vertreter der Migros über die geplante Migros Supermarkt AG.
Auf diese Weise will die Migros-Führung das Supermarkt-Geschäft, das zuvor von den einzelnen Regionalgenossenschaften geführt wurde, in der sogenannten Supermarkt AG unter dem Dach des MGB zentralisieren. Dabei sollte der Migros-Verwaltungsrat von 23 auf 14 Mitglieder verkleinert werden. So sollten die neu in der Supermarkt AG vertretenen Genossenschaften aus dem MGB herausfallen.
Mit Neuchâtel-Fribourg, Basel, Waadt, Genf und Zürich wären nur noch fünf Regionalgesellschaften in der MGB-Verwaltung vertreten gewesen.
Obwohl die Delegierten am Samstag diese Vorhaben der Führung abgelehnt haben, lässt sich MGB-Präsidentin Ursula Nold zitieren: «Man spürte, dass die Delegierten der Neuorganisation des Supermarktgeschäfts gegenüber positiv eingestellt sind.»
«Die Verkleinerung des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB) wird an der nächsten DV im November 2023 erneut traktandiert», blickt der MGB abschliessend in die Zukunft.
