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Samstag
23.01.2010

Die SRG wird im Vorfeld der eidgenössischen Volksabstimmung vom 7. März definitiv keine Umfragen publizieren. Somit verzichtet Schweizer Radio DRS und Schweizer Fernsehen SF auch auf die zweite Publikumsbefragung. Die Chefredaktorenkonferenz habe in Absprache mit Generaldirektor Armin Walpen so entschieden, weil die vollständige Überprüfung der gfs-Umfrage zur Minarett-Abstimmung nicht rechtzeitig vorliegen würde und innerhalb nützlicher Frist keine abschliessende Beurteilung vorgenommen werden könne, teilte die SRG am Freitag mit.

Hintergrund sind die unerklärbaren Abweichungen zwischen den Umfrageergebnissen des Instituts gfs.bern und dem Abstimmungsergebnis zu den Abstimmungsresultaten vom 30. November 2009. Bereits im vergangenen Dezember wurde eine detaillierte Analyse eingeleitet und beschlossen, bis auf weiteres keine neuen Umfrageresultate zu publizieren. Im Sinne der Glaubwürdigkeit der SRG und im Interesse des Publikums würden nun diese Abklärungen ohne Zeitdruck vorgenommen. Eine erste Erkenntnis liege allerdings bereits vor: Laut einer externen Analyse ist die gfs-Umfrage zur Minarett-Initiative methodisch korrekt und nach international anerkannten Standards durchgeführt worden.

Bei positivem Ausgang der Gesamtanalyse wird die SRG die gfs-Umfragen für die Volksabstimmung vom 13. Juni im üblichen Rahmen wieder aufnehmen. Ziel der Gesamtanalyse und allfälliger Massnahmen ist es, Diskrepanzen zwischen Umfragewerten und effektiven Resultaten möglichst zu vermeiden. Sobald auch diese Analyseresultate vorliegen, wird die SRG über die Publikation zukünftiger Umfragen entscheiden.