Mitte April beginnt in München der Prozess gegen Beate Zschäpe und weitere mutmassliche Unterstützer der rechtsradikalen Terrorgruppe «Nationalsozialistischer Untergrund» (NSU), die zehn Morde begannen haben soll. Wie nun bekannt wurde, hat das Oberlandesgericht keine Journalisten aus der Türkei akkreditiert - dies, obschon unter den Opfern acht türkischstämmige Migranten waren.
Laut Medienberichten wollten sich 123 Journalisten für den Prozess akkreditieren, wovon 50 ausgewählt worden sind. Kein Platz gab es für acht türkische Journalisten, die sich anmelden wollten. Gegenüber «Spiegel Online» erklärte eine Richterin, es habe im Zusammenhang mit den Akkreditierungslisten «Irritationen und Missverständnisse» gegeben. Auswahlkriterium sei die Reihenfolge des Eingangs der Akkreditierungsgesuche gewesen, ein übliches Verfahren in solchen Fällen.
Von dem grossen Andrang betroffen sind neben der türkischen Presse auch wichtige internationale Medien wie die BBC, die Nachrichtenagentren AP und AFP sowie die «New York Times», denn als einziges internationales Medium wurde offenbar RTL Niederlande akkreditiert. Nicht akkreditierte Medienvertreter können nur einen Platz im Gerichtssaal erhalten, wenn ein Medium mit garantiertem Platz am Prozesstag nicht anwesend ist.