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Dienstag
03.11.2009

Die Angestellten des Deutschschweizer Buchhandels erhalten im kommenden Jahr keine allgemeine Lohnerhöhung. Dies teilte die Mediengewerkschaft Comedia am Dienstag nach einem zweiten Treffen mit den Arbeitgebern mit. Comedia wirft dem Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband (SBVV) darum eine «mut- und vor allem auch verantwortungslose Lohnpolitik» vor. Das Mindestgehalt im Buchhandel betrage damit nach der dreijährigen Lehre 3800 Franken, was 300 Franken weniger sei als für Angestellte von Lidl ebenfalls nach einer dreijährigen Lehre. «Mit dieser Nullrunde verpasst der SBVV den Anschluss an die Referenzlöhne im Detailhandel, zum Schaden der Buchhandelsangestellten und zum Schaden der Qualität der gesamten Branche», heisst es in der Gewerkschaftsmitteilung weiter.

Der SBVV hält diesen Kritiken entgegen, dass die Durchschnittslöhne laut einer Studie aus dem Jahr 2007 bei 4300 Franken im Monat liegen. Mindestlöhne seien nur eine theoretische Untergrenze, die zumeist überschritten werde. Der SBVV spricht deshalb nicht von gescheiterten Verhandlungen und vertritt die Position, dass die Entscheide mit dem Gesamtarbeitsvertrag konform seien.