Einzelne Studien deuten darauf hin, dass Teilzeitarbeit Auswirkungen nicht nur auf die Beförderungschancen, sondern auch auf die Löhne haben kann. Diesen Verdacht bestätigt eine Umfrage des Schweizerischen Verbandes der Informations- und Kommunikationstechnologie (Swiss ICT) nicht. Teilzeitarbeitende haben demnach in der IT-Branche keinen Lohnnachteil zu befürchten.
Bei einer Analyse der Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (Sake) wurde eine nicht erklärbare, das heisst nicht durch Faktoren wie Ausbildung, Alter oder durch Erfahrung begründete Lohndifferenz zu Vollzeitarbeitenden von circa 4 bis 20 Prozent errechnet.
Diese Fakten nahm Swiss ICT zum Anlass, seine diesjährige Salärumfrage dahingehend zu analysieren. Die Studie «Saläre der ICT 2016» kam zum Schluss, dass «bei den teilnehmenden Firmen keine signifikanten Lohnunterschiede bei Teilzeitern festzustellen sind». Datenbasis bildeten dabei die von 234 Firmen freiwillig genannten Löhne zwischen 2014 bis 2016 in den Kompetenzstufen «Junior», «Professional» und «Senior». Diese umfassen die Mehrzahl der Schweizer Informatiker.
Der Verband hält weiter fest, dass «es bei den teilnehmenden Firmen und Behörden in diesem Zeitraum bei den Medianlöhnen keine Diskriminierung zwischen ICT-Vollzeit- und Teilzeitarbeitenden festzustellen gibt». Auch bei den «Junior»-Löhnen sei die Lohndifferenz zu klein, um relevant zu sein.
Paul Brodmann, Leiter der verantwortlichen Arbeitsgruppe Saläre von Swiss ICT sagt: «Man kann daraus folgern, dass es als Informatiker attraktiv ist, Teilzeit zu arbeiten.» Das ist eine weitere gute Nachricht - auch speziell für Frauen -, hat doch Swiss ICT bereits 2015 festgestellt, dass die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen in der ICT wesentlich geringer sind als in den übrigen Branchen oder im Schweizer Durchschnitt.