In London hat das Gericht am Mittwoch einen Antrag der Verteidigung abgelehnt, WikiLeaks-Gründer Julian Assange gegen eine Kaution freizulassen. Bereits am Montag hatte die gleiche Richterin einen Auslieferungsantrag der USA gegen Assange abgelehnt.
Richterin Vanessa Baraitser sagte in ihrem Urteil vom Mittwoch, dass es «wesentliche Gründe für die Annahme gibt, dass Herr Assange, wenn er heute freigelassen wird, nicht vor Gericht erscheinen und sich dem Berufungsverfahren stellen würde».
Der 49-jährige Australier wird somit im Londoner Belmarsh-Gefängnis bleiben, wo er bereits seit 15 Monaten in Untersuchungshaft sitzt. Es geht dabei um einen Verstoss gegen die Kautionsbedingungen, als er die ecuadorianische Botschaft in London betrat, um einer Auslieferung nach Schweden zu entgehen.
Für eine Berufung der USA, dass Assange doch noch ausgeliefert wird, sieht die Organisation Reporter ohne Grenzen wenig Chancen. «Ich sehe nicht, welche neuen Argumente die Anwälte vor Gericht einbringen könnten», sagt die Londoner Vertreterin der Organisation, Rebecca Vincent, der deutschen Presseagentur.
Man hofft auch, dass der neue US-Präsident Joe Biden nach seinem Amtsantritt die Strafverfolgung Assanges beilegen könnte.