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Mittwoch
20.08.2014

Medien / Publizistik

Journalisten werden bei der Berichterstattung über die Ausschreitungen in der US-Kleinstadt Ferguson behindert. Am Montag wurden der deutsche USA-Korrespondent Frank Herrmann, der unter anderem für die «Stuttgarter Zeitung» und den österreichischen «Standard» schreibt, sowie der «Welt»-Korrespondent Ansgar Graw vorübergehend festgenommen.

Die beiden Journalisten hatten rund um eine ausgebrannte Tankstelle in Ferguson recherchiert und diese fotografiert, als die Polizei sie in Kunststoffhandfesseln legte und festnahm. Die Frage von Graw nach dem Namen des zuständigen Polizisten sei mit «Donald Duck» beantwortet worden, berichtet die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen am Dienstag.

Graw und Herrmann wurden im Gefängnis von St. Louis verhört und durchsucht. Erst nach drei Stunden und der Aufnahme von Fahndungsfotos wurden sie wieder freigelassen.

In den vergangenen Tagen seien mehrere Journalisten bei ihrer Arbeit behindert und vorübergehend festgenommen worden, so zum Beispiel auch Scott Olson, ein Fotograf der Agentur Getty, schreibt Reporter ohne Grenzen weiter.

Die Unruhen im Vorort der Stadt St. Louis waren durch den Tod des 18-jährigen Michael Brown ausgelöst worden. Ein weisser Polizist erschoss den unbewaffneten schwarzen Jugendlichen am 9. August. Die Wut der Bevölkerung entzündete sich in der Folge daran, dass der mutmassliche Todesschütze nicht festgenommen, sondern lediglich vom Dienst suspendiert wurde. Immer wieder kommt es deshalb in Ferguson zu Demonstrationen und Ausschreitungen. Präsident Barack Obama brach deswegen bereits seine Ferien ab.