Mit den Offshore-Geschäften rund um die Panama Papers wird vor allem ein Name in Verbindung gebracht: Der Name der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca, über welche Politiker, Sportler und Prominente ihre dubiosen Briefkastenfirmen gegründet haben. Nun scheint ausgerechnet das Zentrum des Skandals ungescholten davon zu kommen, denn gemäss Staatsanwalt Javier Caraballo liegen «keine zwingenden Beweise» vor, um gegen die Kanzlei vorgehen zu können.
Die Kanzlei in Panama war gestern Ziel einer Razzia: Während 27 Stunden wurden möglichst viele Daten in Zusammenhang mit den Panama Papers sichergestellt. Dadurch, dass die Firma ihre Akten auf über 100 verschiedenen Computer-Servern aufbewahrt hat, gestalteten sich die Untersuchungen gemäss Caraballo, dem ermittelnden Staatsanwalt, als kompliziert. Immerhin habe die Anwaltskanzlei mit den Ermittlern «kooperiert».
Zudem zeichnet sich ab, dass gegen Mossack Fonseca selber keine zwingenden Beweise gefunden werden konnten. «Zum jetzigen Zeitpunkt liegen keine genügenden Anhaltspunkte vor, um ein Verfahren gegen die Kanzlei aufzunehmen», so Caraballo gegenüber Reportern. Generalstaatsanwalt Kenia Porcell stellte zudem klar: «In Panama ist Steuerhinterziehung keine Straftat.»
Einer der beiden Gründer der Kanzlei, der Anwalt Ramon Fonseca, gilt zudem als Freund von Juan Carlos Varela, dem Präsidenten Panamas. Bis im März diente Fonseca als Berater in der Regierung.