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Mittwoch
19.09.2001

Das Virus «Nimda» hatte das Finanzportal «yelloworld» der Postfinance infiziert. Die Online-Dienste «yellownet» für den elektronischen Zahlungsverkehr und «yellowtrade» für den Wertschriftenhandel waren von Dienstag 23 bis Mittwoch 10.30 Uhr nicht verfügbar. Die Systeme waren zum Schutz der Kunden gegen das neue Computervirus heruntergefahren worden. Gesperrt war auch der E-Mail-Verkehr mit der Post. Vom Virus nicht betroffen war der Bargeldbezug an den Postomaten. Die Lokalisierung und Bekämpfung des Virus sei am Mittwochmorgen gelungen, sagte Pressesprecher Alex Josty am Mittwoch. Die Sabotage-Software «Nimda» breitet sich weltweit im Internet aus. «Nimda» ist eine Mischung aus Computervirus und Internet-Wurm, berichteten verschiedene Anti-Virus-Unternehmen am Dienstagabend. «Die Ausbreitung ist unglaublich hoch», sagte Christian Persson, Chefredaktor der Computerzeitschrift «c't». Und der Verdacht habe sich bestätigt, dass man seinen PC allein durch Surfen infizieren könne. «Nimda» wurde bisher von den meisten Virenschutz-Programmen nicht erkannt. Das Virus greift sowohl grössere Server als auch PCs an, die mit Microsoft-Programmen wie Outlook Express und Internet Information Server (IIS) arbeiten. Laut dem Karlsruher Experten Christoph Fischer benutzt «Nimda» 19 verschiedene Angriffsmethoden. Er schätzt, «Nimda» sei gefährlicher als «Code Red». Das Virus hat die Eigenschaft, eine Überlast zu produzieren und so das Netz lahmzulegen. Ob auch Daten gelöscht werden, ist noch nicht bekannt. Mehr zu Viren: «Code Red II» attackiert Microsoft-Server und Neue Varianten von «Code Red» kursieren im Netz und «Sircam» ist gefährlicher als «Code Red» und Computervirus «Code Red» wütete auch in der Schweiz