Der Markenstreit von Pernod Ricard mit dem Konkurrenten Barcardi um das Rum-Label Havana Club mag auf den ersten Blick wie ein Streit um des Kaisers Bart (im konkreten Fall eher um Fidel Castros Bart) aussehen, hat aber durchaus einen ernsthaften Hintergrund. Konkret lässt sich der Name Havana Club in den USA wegen der Embargo-Bestimmungen zwar nicht schützen, weil dieser Rum in Kuba gebrannt wird. Pernod Ricard als Verkäufer der hochprozentigen Ware von der Zuckerinsel geht aber davon aus, dass sich dies nach einem Ableben von Castro bald ändern könnte. Der französische Spirituosenkonzern hat deshalb Barcardi vor Gericht gezerrt, weil dieser ebenfalls unter dem Namen Havana Club in den USA einen Rum verkauft, der allerdings aus Puerto Rico stammt.
Das US-Markenamt hatte den bisherigen Schutz für Havana Club in den USA Anfang August nicht mehr verlängert. Es berief sich dabei auf eine Bestimmung, wonach Marken, die ins Exil getriebenen Kubanern gehörten, in den USA nicht mehr geschützt werden können. Bacardi hatte sich daraufhin den Markennamen gesichert und am 6. August ein eigenes Produkt mit dem Label Havana Club auf den Markt gebracht. Dabei hatte Barcadi das Einverständnis der kubanischen Familie eingeholt, der Cubaron vor 1960 gehörte.
Freitag
18.08.2006