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Montag
28.09.2009

Aller Voraussicht nach muss der Zürcher Lokalsender Radio Energy seine UKW-Sendungen einstellen, und seine 200 000 Hörerinnen und Hörer müssen sich umorientieren. Doch wohin? Eine Umfrage des Klein Reports unter den verbleibenden Zürcher Sendern hat ergeben, dass niemand im Sinn hat, gezielt das Energy-Publikum anzusprechen, um es zu gewinnen. Die Angst, bisheriges Publikum zu verlieren, dürfte der Hauptgrund dafür sein.

«Wir haben unabhängig vom Energy-Entscheid erst im Frühjahr unser Musikprogramm geringfügig verjüngt und sehen keine Notwendigkeit, mehr zu tun», sagte beispielsweise Radio-Zürisee-Geschäftsleiter Tony Immer gegenüber dem Klein Report. Allenfalls einige «ganz minime Details» könne man noch unter diesem Aspekt verändern, räumte er ein, «im Wesentlichen werden wir aber versuchen, die bisherigen Energy-Hörer von unserem Programm zu überzeugen».

Ähnlich auch Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer für den Lokalsender Radio 24. «Wir sind mit den Zahlen im ersten Halbjahr im Hörer- und im Werbemarkt sehr zufrieden und sehen keinen Bedarf, etwas zu ändern.» Mehr noch: «Es wäre falsch, jetzt plötzlich umzusatteln.»

«Wir werden an der Positionierung fürs erste gar nichts ändern», gab auch Giuseppe Scaglione vom Jugendsender 105 Auskunft, «es gibt keinen Grund dazu». Und auch Roger Schawinski (Radio 1) sagte, er konzentriere sich im Moment auf den technischen Ausbau, wogegen programmliche Änderungen «keine geplant» seien.