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Samstag
05.05.2018

Medien / Publizistik

Das Jahr 2018 wird als Jahr ohne Verleihung des Literaturnobelpreises in die Geschichte eingehen, dies hat die Schwedische Akademie an einer Sitzung am Donnerstag entschieden. Grund ist ein Belästigungs- und Korruptionsskandal, der das Gremium erschüttert.

«Die Schwedische Akademie hat beschlossen, den Literaturnobelpreis 2018 zu verschieben und möchte ihn 2019 verleihen», heisst es in einer von der Nobelstiftung am Freitagmorgen publizierten Medienmitteilung: Man sei «bestrebt, den Nobelpreis jedes Jahr zu verleihen, doch wurden Entscheidungen über die Nobelpreise in der Geschichte bereits mehrfach verschoben». Der Preis für 2018 werde also im kommenden Jahr zusammen mit dem Preis für 2019 vergeben.

«Die Krise in der Schwedischen Akademie hat sich negativ auf den Nobelpreis ausgewirkt. Die Entscheidung, die Auszeichnung für Literatur 2018 nicht zu vergeben, unterstreicht den Ernst der Lage und wird dazu beitragen, das Ansehen des Nobelpreises langfristig zu sichern. Nicht davon beeinflusst ist die Vergabe der Nobelpreise 2018 in den anderen Kategorien», betont die Nobelstiftung, welche die Entscheidung der Akademie, die Preisvergabe zu verschieben, unterstützt.

Abschliessend schreibt sie, dass «die Schwedische Akademie nun alle Anstrengungen unternehmen wird, um ihre Glaubwürdigkeit als preisgekrönte Institution wiederherzustellen, und dass die Akademie über die konkreten Massnahmen berichten wird.» Die Nobelstiftung geht davon aus, dass «alle Mitglieder der Akademie erkennen, dass sowohl ihre umfangreichen Reformbemühungen als auch ihre künftige Organisationsstruktur von mehr Offenheit nach aussen geprägt sein müssen.»