Der Weltverband der Zeitungsverleger (World Association of Newspapers, WAN) hat eine Forderung der chinesischen Verleger abgelehnt, dem inhaftierten chinesischen Journalisten Shi Tao die Goldene Freiheitsfeder wieder abzuerkennen, die er diesem im vergangenen November verliehen hatte. Shi hatte die Auszeichnung für seinen Einsatz gegen die chinesische Pressezensur erhalten. Er war in China zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er in einem E-Mail über Einschränkungen für Medien berichtet hatte, die die Behörden 15 Jahre nach dem Massaker auf dem Tiananmen-Platz in Peking erlassen hatten. Laut WAN-Mitteilung vom Donnerstag haben die chinesischen Verleger protestiert, weil das Gericht Shi gemäss den Gesetzen des Landes verurteilt habe. WAN-CEO Timothy Balding reagierte darauf mit den Worten, der Verband sei nicht beeindruckt durch die gesetzeskonforme Verurteilung von Shi. «Wenn das Gesetz eine Verurteilung in einem derartigen Fall möglich macht, gehört es unverzüglich abgeschafft, weil es jedem vorstellbaren internationalen Standard und den Menschenrechten widerspricht.» Siehe auch: Goldene Freiheitsfeder für chinesischen Journalisten
Donnerstag
08.03.2007




