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Freitag
19.09.2014

Medien / Publizistik

Das dramatische Sparprogramm von Gruner + Jahr hat auch Auswirkungen auf den Henri-Nannen-Preis. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen haben sich die «stern»-Redaktion und der Vorstand von G+J entschlossen, den Preis für 2015 auszusetzen. Der Verlag hat dies am Donnerstag bestätigt.

Gruner + Jahr will innerhalb der kommenden drei Jahre 75 Millionen Euro einsparen. Bis zu 400 Arbeitsplätze sollen innerhalb der nächsten drei Jahre abgebaut werden, kündigte der Verlag jüngst an. Beim «stern» sollen 26 Stellen betroffen sein.

Der Henri-Nannen-Preis soll modernisiert werden. Man wolle die Zeit nutzen, um gemeinsam mit den Mitgliedern der Jury darüber nachzudenken, wie man den Henri-Nannen-Preis weiterentwickeln könne, so Gruner + Jahr. Der Preis war zuletzt stark in die Kritik geraten.

Der diesjährige Preisträger Jacob Appelbaum kündigte an, die Preisbüste wegen Henri Nannens «Nazivergangenheit» einschmelzen zu lassen. Auch die Preisträgerin Laura Poitras distanzierte sich. 2012 lehnten Redaktoren der «Süddeutschen Zeitung» aus Protest gegen die Auszeichnung von «Bild»-Journalisten die Annahme des Preises ab.