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Donnerstag
24.04.2025

Medien / Publizistik

Das Zürcher Theater Rigiblick blitzte mit einer Beschwerde zur städtischen Subventionspraxis ab. Nun spricht Peter Leutenegger, der Vizepräsident des Trägervereins der Kulturinstitution, Klartext im Klein Report.

Das Theater Rigiblick ist mit rund 90 Prozent Auslastung sehr erfolgreich, erhält aber im Gegensatz zu grösseren Bühnen wie dem Schauspielhaus nur befristete Subventionen (rund 600’000 Franken – inklusive Mieterlass).

Im neuen, umstrittenen Fördersystem der Stadt Zürich wird die Subventionsvergabe an Kriterien wie Nachhaltigkeit, Inklusion und Vernetzung geknüpft.

Theaterleiter Daniel Rohr kritisierte diese Kriterien als Eingriff in die Kunstfreiheit und zog vor Gericht, weil sein Antrag auf rund 900’000 Franken abgelehnt wurde. Doch dort kassierte er eine schmerzhafte Abfuhr. Das Verwaltungsgericht wies die Klage ab.

Auch andere Zürcher Theater wie Keller 62 und das Theater Stok erhielten keine Fördermittel und beklagen politische anstatt künstlerische Kriterien.

Diese Situation führt zu Unsicherheit, finanziellem Druck und Konkurrenz statt Zusammenarbeit in der Szene.

Peter Leutenegger, Vizepräsident des Trägervereins des Theaters Rigiblick, sieht in der städtischen Subventionspolitik grundsätzliche Probleme: «Die Jury, die über die Geldverteilung entscheidet, besteht zu einem grossen Teil aus Vertretern der Theaterszene – also aus Konkurrenten. Und diese haben kein Flair für den Geschmack des breiten Publikums».

Oder wie es Leutenegger noch deutlicher zum Klein Report sagt: «Was den Zuschauern gefällt, wird nicht als förderungswürdig betrachtet.»

Immerhin: Die Zürcher Kulturpolitik steht vor Veränderungen: Stadtpräsidentin Corine Mauch, die mit ihrem Departement für die Geldverteilung verantwortlich ist, tritt ab, was die Diskussion um das Fördersystem weiter anheizen dürfte. Das könnte die Aussichten im Theater Rigiblick verbessern.