Alex S. Rusch, der Verleger des Rusch Verlages und Aufsteiger-Verlages, mit Sitz im schweizerischen Berg, hat einen Steckbrief im Wildwest-Stil verschickt. Wer die Verbindung mit einem Käufer für seine beiden Hörbuchverlage herstellt, erhält ‒ wenn es zu einem Abschluss kommt ‒ 40 000 Euro.
Seit einem Jahr plant Alex S. Rusch, zwei seiner fünf Firmen zu verkaufen. Er hat Info-CDs an alle seine Kunden verschickt und ein E-Mailing über seinen Newsletter-Verteiler verbreitet. Zudem erschien eine Titelgeschichte in seiner Zeitschrift «Noch erfolgreicher!».
Dennoch musste der Schweizer feststellen, dass selbst einige seiner grössten Kunden und wichtigsten Autoren das Vorhaben, die Hörbuchverlage zu verkaufen, nicht wahrgenommen hatten. Daher entschloss sich Alex S. Rusch, der Suche nach einem geeigneten Käufer mit einem Kopfgeld nachzuhelfen.
Die Idee war «eine spontane Eingebung», wie Rusch am Montag gegenüber dem Klein Report sagte. «Ich habe ja viele innovative Marketingideen. Als Kind war ich übrigens ein grosser Wildwestfilm-Fan. Wenn eine Idee kommt, schreibe ich sie sofort auf oder spreche sie ins Diktiergerät.»
Oben auf seinem Steckbrief steht «Wanted - Dead or Alive», wobei das «Dead or» rot durchgestrichen wurde, weil Rusch natürlich möchte, dass der Käufer noch recht lebendig ist und die beiden Verlage zu noch grösserer Blüte bringen wird. Er bietet demjenigen eine Belohnung von 40 000 Euro an, der (oder die) direkt den persönlichen Kontakt zu einem Käufer herstellt, mit dem es dann zu einem Verkauf zu einem Preis im siebenstelligen Bereich kommt.
Nach 20 Jahren «Vollgas» möchte Rusch endlich mehr Freizeit haben, und das werde nur durch den Verkauf von zwei seiner fünf Firmen möglich, wie er meint. Rusch betont, dass er nicht verkaufen müsse, sondern es aus privaten Gründen wolle. Seine Firma laufe hervorragend. «Nach 20 Jahren ist es Zeit für neue Schwerpunkte», so Rusch gegenüber dem Klein Report. «Zudem soll man die Firma dann verkaufen, wenn Sie gut dasteht.»
Rusch zeigt sich offen, und flexibel sei, was mögliche Varianten des Verkaufs betrifft. Denkbar seien auch zwei oder mehr Käufer, die sich optimal ergänzen. Aufgrund des versendeten Steckbriefs gab es gemäss Rusch bereits «erste Kontakte und auch erste Gespräche». Es liege auch ein Angebot vor, «was jedoch zu tief ist».