Microsoft hat mir einer Stellungnahme auf die Eröffnung eines Kartellverfahrens durch die EU-Kommission reagiert. Dieses soll eröffnet werden, nachdem Konkurrenten sich beschwert hatten, dass Microsoft entgegen einer Einigung von 2009 den Windows-Usern seit vergangenem Jahr nicht mehr verschiedene Internetbrowser zur Auswahl anbietet. Schuld daran sei ein technischer Fehler, so Microsoft, den man inzwischen behoben habe.
Das Unternehmen sei seiner Verantwortung nicht gerecht geworden, heiss es in der Stellungnahme des Konzerns: Aufgrund eines technischen Fehlers sei der sogenannte «Browser Choice Screen» (BSC) beim SP1-Update für Windows 7 nicht mitgeliefert worden. Von dem Problem betroffen seien rund 28 Millionen Computer. Immer korrekt angezeigt worden sei die Browser-Auswahl hingegen bei der Originalversion von Windows 7 sowie bei Windows XP und Vista - und damit bei 90 Prozent aller PCs.
«Wie bedauern sehr, dass dieser Fehler aufgetreten ist, und entschuldigen uns dafür», schreibt Microsoft, und betont, dass das Unternehmen bereits Anfang Juli Massnahmen eingeleitet habe, um den Fehler zu beheben. Inzwischen seien alle neuen PCs mit Windows 7 SP1 mit der entsprechenden Software ausgerüstet, bis Ende Woche sollen auch alle bereits gelieferten Computer nachbeliefert werden. Ausserdem habe Microsoft eine interne Untersuchung eingeleitet, die aufzeigen soll, wie es zu dem Fehler kommen konnte. Das Ergebnis der Untersuchung wolle man der EU-Kommission zukommen lassen.