Das deutsche Bundeskartellamt geht Hinweisen nach, wonach die Mobilfunkunternehmen T-Mobile und Vodafone unerlaubte Preisabsprachen getroffen haben sollen. T-Mobile und Vodafone beherrschen mit fast 70 Millionen Kunden Ende 2007 etwa 72 Prozent des Marktes. Die beiden Netzbetreiber seien aufgefordert worden, sich zu den Vorwürfen zu äussern, meldeten die «Financial Times Deutschland» und der Branchendienst ZDNet am Donnerstag.
Urheber des Verfahrens ist der niederländische Telekomkonzern KPN, der sich für seine deutsche Tochter E-Plus wehrt. Sie soll, ebenso wie die kleinere Firma O2, durch das Verhalten der beiden Marktführer seit dem Jahr 2000 geschädigt worden sein. Die Klägerin kritisiert die Terminierungsentgelte und die Tarifgestaltung der beiden Konzerne. Vor allem die besonders vergünstigten netzinternen Gespräche in einigen Tarifen, die sogenannten On-net-Tarife, verstärkten die ohnehin deutlich ausgeprägte Marktdominanz von T-Mobile und Vodafone und legten die Vermutung eines Missbrauchs nahe.
Das Kartellamt habe T-Mobile und Vodafone vergangene Woche «einen umfangreichen Fragenkatalog zugestellt», schreibt die FTD am Donnerstag. Die Angeschuldigten haben demnach bis Ende Mai Zeit, Auskunft über die Entwicklung der Preise, Umsätze, Gewinne, Kundenzahlen, telefonierten Minuten und das Verhältnis zu den Serviceprovidern wie etwa Debitel geben. Die Fragen beschränken sich dabei auf die Praxis in den Jahren 2003 bis 2007.
Donnerstag
24.04.2008




