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Dienstag
13.05.2003

Das Konsortium von KarstadtQuelle, EM.TV und dem Schweizer Investor Hans-Dieter Cleven hat endgültig den Zuschlag für die Übernahme des Sport-TV-Kanals DSF erhalten und damit das Rennen gegen den US-Investor Haim Saban für sich entschieden. Wie ein Sprecher der insolventen DSF-Muttergesellschaft KirchMedia sagte, entschied sich der Gläubigerausschuss der Zwischenholding Taurus TV GmbH an seiner zweiten Sitzung für das Angebot der Bietergruppe und damit gegen die konkurrierende Offerte von Saban. Der Kaufpreis für das defizitäre DSF, das Internetportal Sport1 und die Produktionsgesellschaft Plazamedia liegt nach Angaben aus Verhandlungskreisen bei 20 Millionen Euro.

Im Umfeld Sabans und in KirchMedia-Kreisen wurde betont, die Entscheidung für KarstadtQuelle sei nicht gegen Saban gerichtet. Zum einen seien die Gläubigerausschüsse, die über die beiden Verkäufe zu entscheiden hatten, unterschiedlich besetzt. Zum anderen hätten kartellrechtliche Gründe den Ausschlag bei der DSF-Entscheidung gegeben. Saban will beim ProSiebenSAT.1-Kauf den französischen TF1- Konzern mit ins Boot holen. Zu diesem wiederum gehört der DSF-Konkurrent Eurosport. Daher wäre eine längere Kartellprüfung zu erwarten gewesen. Bei Saban hielt sich die Enttäuschung in Grenzen. «Das wäre für ihn ein Schmankerl gewesen», heisst es in Unternehmenskreisen. Vergleiche auch: Deutsche Kartellbehörde genehmigt DSF-Übernahme