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Freitag
10.06.2011

TV / Radio

Seit Anfang Juni setzt das Zürcher Privatradio auf noch mehr aktuelle Hits. Dies unterstreicht auch eine bunte Printkampagne, für welche die Agentur HESSKISSSULZERSUTTER verantwortlich zeichnete. Unter dem Slogan «We hit you» werden da die Musikkultwörter «Thriller», «Pink», «Gaga» und «Bad» neu definiert - beispielsweise, indem eine pinke Sauce über einen nackten Männeroberkörper heruntertröpfelt. Eine originelle Kampagne. Der Klein Report fragte am Donnerstag bei Radio 24-Programmleiterin Karin Müller nach, ob die Playlist des Senders punkto Originalität mithalten kann.

Klein Report: Radio 24 führte ja schon bisher einen bunten Mix aus aktuellen Hits und Popklassikern. Inwiefern wurde dieser Mix angepasst?
Karin Müller: Die Betonung liegt stärker auf den aktuellen Hits. Da beispielsweise die 80er-Jahre-Klassiker etwas in der Hörergunst gesunken sind, wird ihr Anteil am Radio-24-Musikmix verkleinert. Nach wie vor sind auch Rockstreusel ein Thema für Radio 24, so beispielsweise Alice Coopers «Poison», das während dieses Interviews gerade gespielt wird. Die Hauptbetonung liegt aber auf den aktuellen Hits und aktuell ist alles, was maximal rund fünf Jahre alt ist. Eine neue Zeitrechnung also in der Musik, das ist normal, der Musikgeschmack ändert sich wie die Mode, die Frisuren und das Design der Autos.

Klein Report: Inwiefern unterschiedet sich Radio 24 von anderen Formatradios?
Müller: Jeder Sender sucht immer nach seinem eigenen Musikrezept, nach der eigenen Interpretation der Hörerbedürfnisse. Und das ist nicht nur in der Musik so. Radio 24 ist das Info- und Unterhaltungsradio mit der grössten Redaktion und mit einer treuen Hörerschaft, die im Schnitt täglich eine Stunde Radio 24 hört. Das sind alles positive Hinweise auf die Programmgestaltung. Es ist also nicht die Musik alleine, die das Hörerlebnis ausmacht. Es sind auch die Moderatoren, die gute Stimmung, das «was wird wo wie erzählt und was löst es aus» ist auch wichtig. Die Summe aller Massnahmen macht das Hörerlebnis aus. Und im Übrigen ist der Begriff «Formatradio» kein Schimpfwort, auch wenn er immer wieder in diesem Sinn verwendet wird. Ich sage dann, dass Begriffe wie «Designstuhl» oder «Charakterkopf» einen Hinweis darauf geben, dass sich jemand Gedanken gemacht hat über das Profil und das Auftreten einer Marke, eines Unternehmens oder einer Persönlichkeit. Insofern sind Formatradios Radioprogramme mit einem Profil.

Klein Report: Warum hat sich Radio 24 entschieden, die Umstellung von der Kampagne «We hit you» begleiten zu lassen?
Müller: Tue Gutes und sprich darüber. Es sind witzige Sujets, die mit den Künstlernamen und den Songtiteln spielen. So wollen wir die Menschen aufs neue Musikprogramm aufmerksam machen. Radio braucht ja auch ausserhalb des Programms Einschaltimpulse.