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Dienstag
03.05.2022

TV / Radio

Die Förderung von jungen Talenten ist uns ein grosses Anliegen. Deshalb bieten wir ab diesem Sommer auch trimediale Praktikas an...         (Foto: zVg)

Die Förderung von jungen Talenten ist uns ein grosses Anliegen. Deshalb bieten wir ab diesem Sommer auch trimediale Praktikas an... (Foto: zVg)

Radio Top, Tele Top und Top Online werden neu aufgestellt. Per Ende August werden die noch getrennten Abteilungen zu den beiden trimedialen Redaktionen «Information» und «Unterhaltung» zusammengeführt.

Die bisherige Radio-Chefin Karin El Mais übernimmt die neue Funktion als Chefredaktorin Top-Medien.

Der Klein Report hat die Aufsteigerin in Winterthur zu einigen Hintergründen befragt.

Welche Redaktion wird grösser sein: «Information» oder «Unterhaltung»?
Karin El Mais:
«Da wir eine konzessionierte Radio- und Fernsehstation sind, ist die regionale Berichterstattung in unserer DNA verankert. Dementsprechend wird die Informationsabteilung grösser sein als die Unterhaltungssparte. Für uns ist es daher wichtig, dass wir die qualitativen Anforderungen weiterhin erfüllen, aber unseren Nutzenden auch attraktive Inhalte bieten.»

Nach welchen Kriterien werden Sie die Inhalte und Reportage-Aufträge beim Ausstrahlen auf die verschiedenen Plattformen TV, Radio, Online verteilen?
El Mais: «Regionale Themen aus dem Top-Sendegebiet haben sicher immer Priorität und wir wollen die Inhalte so verteilen, wie es am besten Sinn macht. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Letzten Freitag fand das Fussball-Derby Winterthur-Schaffhausen statt. Dafür war ein Videojournalist fürs Fernsehen, ein Reporter fürs Radio und ein Online-Redaktor im Einsatz. Warum kann der VJ nicht auch noch gleich ein paar O-Töne fürs Radio mitbringen und seinen Beitrag selber auf Top Online stellen? Doch dazu brauchen wir eine zentrale Themenplanung und eine Redaktion, die über den Gartenzaun hinausdenkt.»

Gilt bei wichtigen News «Radio first», weil es das am schnellsten realisierbare Medium ist?
Karin El Mais:
«Ich glaube, dass das Radio schon lange nicht mehr das schnellste Medium ist. Aber bei wichtigen News haben wir tatsächlich die Möglichkeit, schnell zu reagieren und diese online und via Radio zu streuen. Im Fernsehen sind wir durch die vorgegebenen Senderaster leider immer noch weniger flexibel.»

Werden Radio-Reporterinnen in Zukunft bei ihrer Arbeit auch eine Kamera dabeihaben?
El Mais:
«Sicher ein Handy mit einer guten Kamera. Aber im Ernst: Wir wollen unseren Journalistinnen und Journalisten bei Interesse die Möglichkeit bieten, in Zukunft nicht nur im Fernsehen, Radio oder im Online zu arbeiten, sondern verschiedene Dienste zu übernehmen. Das ist einer der Gründe, weshalb wir die interne Aus- und Weiterbildung stärken.»

Was bedeutet «gestärkte Weiterbildung»? Heisst das auch mehr Praktikantinnen und Praktikanten in einer Zeit, wo andere wie SRF sich von dieser Aufgabe der Nachwuchsförderung temporär zurückgezogen haben?
Karin El Mais:
«Das ist richtig! Die Förderung von jungen Talenten ist uns ein grosses Anliegen. Deshalb bieten wir ab diesem Sommer auch trimediale Praktikas an. So bekommen die Praktikantinnen und Praktikanten einen vertieften Einblick in alle drei Bereiche der elektronischen Medienberichterstattung. Das Interesse ist gross und die ersten beiden Praktikumsstellen sind bereits vergeben.»

In einer Medienmitteilung schreiben die Top-Medien auch von «Programm entschlacken». Was bedeutet das konkret?
El Mais:
«Im Rahmen der Reorganisation haben wir nebst personellen Veränderungen auch unser Programm angepasst und nach einer ausgiebigen Nutzerbefragung entschieden, einzelne Formate und Sendungen im Radio und Fernsehen zu streichen und neue zu entwickeln.»