Der Kanton Zürich hat das Rennen um die Plakatierung auf öffentlichem Grund des Kantonsgebiets neu eröffnet. Es geht um 628 bestehende Plakatierungsstellen, die verteilt auf sieben Lose für eine Vertragslaufzeit von je fünf Jahren neu ausgeschrieben werden.
Hintergrund der erstmaligen Grossausschreibung ist ein Beschluss des Regierungsrates. Dieser hatte am 18. Oktober die Sondergebrauchsveränderung abgeändert. Dort heisst es nun, dass «die Plakatierungsflächen für gewerblichen Plakataushang durch das zuständige Amt öffentlich ausgeschrieben werden».
Von der Ausschreibung und der Unterteilung in Lose erhofft sich der Kanton Zürich «eine Vereinfachung im Handling sowie mehr Einnahmen zugunsten der Strasseninfrastruktur», erklärte Thomas Maag, stellvertretender Leiter Kommunikation der Baudirektion, dem Klein Report am Mittwoch.
Konkret geht es um den Plakatierungszeitraum zwischen 1. Januar 2021 und 31. Dezember 2025, wie der Ausschreibung auf der Plattform simap.ch zu entnehmen ist. Ausgenommen sind die Stellen in den Städten Zürich und Winterthur, die ihre eigenen Verfahren durchführen.
«Die Plakatstellen des Kantons Zürich wurden bisher von verschiedenen Firmen bewirtschaftet und vermarktet», so Thomas Maag. Dies sind aktuell die Aktiv-Werbung AG, APG, Clear Channel, Flughafen Zürich AG, H. Locher Consulting & Marketing GmbH, Interplakat AG und die WWP Plakatwerbung AG.
Nun werden die Karten noch einmal neu gemischt. Wichtigstes Kriterium bei der bis am 26. April laufenden Ausschreibung ist das finanzielle Angebot der Bewerber. «Ebenfalls, aber weniger stark gewichtet werden das Marktbearbeitungs-Konzept und die Referenzen», sagte Maag dem Klein Report weiter.
Dass einmal mehr der Preis zum ausschlaggebenden Kriterium wird, kritisierte Christian Vaglio-Giors, CEO von Neo Advertising. «Bei den meisten der jüngsten Ausschreibungen hat das Preiskriterium zu viel Gewicht», lautete seine Einschätzung auf Nachfrage des Klein Reports.
Gleichzeitig liess Vaglio-Giors durchblicken, dass die von Tamedia gekaufte Firma Neo Advertising bei der Neuvergabe mitmischen wird. «Wir haben noch nicht endgültig entschieden, aber vermutlich werden wir an der Ausschreibung teilnehmen», sagte der CEO.
Keine Angaben zur laufenden Ausschreibung machten APG und Clear Channel auf Nachfrage des Klein Reports. Klar ist, dass es für beide Mitbewerber um viel Geld geht. «Clear Channel hat derzeit rund 150 Plakatstellen der aktuell ausgeschriebenen 628 im Portfolio», sagte Ursulina Stecher, zuständig für Corporate Communication beim US-Outdoor-Konzern, dem Klein Report.
Neben den 628 bestehenden Plakatierungsorte werden auch 26 Stellen als «Potential» ausgeschrieben, sagte Thomas Maag von der Baudirektion des Kantons Zürich. Hier geht es um Standorte, wo die Aufstellung neuer Plakate möglich ist – je nach Rücksprache mit den Gemeinden, der Kantonspolizei und mit weiteren Involvierten.