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Sonntag
15.07.2012

Der Zürcher Regierungsrat will dem neuen Informationsverhalten der Bevölkerung Rechnung tragen und beauftragte die Staatskanzlei, in einem Pilotversuch den Auftritt in den sozialen Medien zu erproben. Nach dem Versuchsjahr wurde nun entschieden, die Auftritte in einen definitiven Betrieb mit entsprechenden Rahmenbedingungen zu überführen und Social-Media-Guidelines zu erlassen.

Die Regierung verabschiedete weiter eine Strategie für das künftige Engagement der kantonalen Verwaltung in den sozialen Medien. Im Vordergrund der Strategie stehe die Frage nach dem Inhalt. Für eine erfolgreiche Kommunikation der Verwaltung in sozialen Medien sei entscheidend, dass die Informationen so glaubwürdig und authentisch seien wie auf den bisherigen Informationskanälen, heisst es in einer Mitteilung des Kantons vom Freitag.

Während des Pilotjahres wurde auf zwei Plattformen, Facebook und Twitter, je ein kantonaler Account aufgebaut. Kantonspolizei und Zürcher Verkehrsverbund erstellten im Laufe des Pilotjahres als bezüglich Kommunikation selbstständig auftretende kantonale Stellen ebenfalls einen Facebook-Auftritt. Die Direktionen konnten entscheiden, ob sie oder eine ihrer Amtsstellen einen Twitter-Account betreiben wollen. Fünf Organisationseinheiten machten von dieser Möglichkeit Gebrauch. Der Stand Ende Pilotjahr weist insgesamt neun kantonale Accounts aus.

Im Pilotjahr wurden unter www.zh.ch/live neu zehn Medienkonferenzen des Regierungsrates live gestreamt und zuvor jeweils über Twitter und Facebook sowie das Internetportal angekündigt. Aufgrund des gestreamten Datenvolumens könne darauf geschlossen werden, dass die Filme bei der Bevölkerung auf Interesse stossen. Angesichts der immer wichtigeren Visualisierung politischer Themen hat der Regierungsrat beschlossen, das Live-Streaming seiner Medienkonferenzen weiterzuführen.

Auch die bestehende direktionsübergreifende Arbeitsgruppe Social Media wird weitergeführt. Zum Auftrag der Arbeitsgruppe gehören unter anderem die Entwicklung eines Social-Media-Konzepts, die interne und externe Bekanntmachung des aktuellen Angebots sowie die Unterstützung beim Aufbau eines Ausbildungsangebots zusammen mit dem Personalamt, die Betreuung der Social-Media-Guidelines, die Beobachtung der Weiterentwicklung der sozialen Medien und neuer Angebote.

Die Verantwortung für die Umsetzung der Strategie übertrug der Regierungsrat der Staatskanzlei. Im zu erstellenden Social-Media-Konzept sind die konkreten Massnahmen und deren Umsetzung darzustellen. Weiter sollen die Rahmenbedingungen für den Einsatz von zusätzlichen Plattformen aufgeführt werden. Auf gewissen Plattformen sind auch ohne das Dazutun des Kantons bereits Inhalte über Zürich vorhanden - dies bedingt deshalb im Minimum eine aktive Beobachtung. Sofern weitere Plattformen an Bedeutung gewinnen (zum Beispiel Google+, Pinterest, Kununu etc.) soll ein Auftritt des Kantons sowie deren Bewirtschaftung durch die Arbeitsgruppe Social Media geprüft werden.

Zusammen mit der Strategie hat der Regierungsrat auch Social-Media-Guidelines für die kantonale Verwaltung verabschiedet. Diese seien notwendig als Richtlinien für das Verhalten der Mitarbeitenden auf den Plattformen der sozialen Medien. Im Übrigen gilt auch im Social-Media-Bereich das kantonale Personalgesetz. Die Richtlinien werden im Intranet veröffentlicht, den mit Aufgaben in den sozialen Medien beauftragten Mitarbeitenden zugestellt und den neu eintretenden Mitarbeitenden ausgehändigt. Es werde weiter zu prüfen sein, ob die noch aktuellen Inhalte der Internet- und E-Mail-Verordnung in das Personalrecht integriert werden können.