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Mittwoch
05.06.2013

TV / Radio

Nun mischt sich auch Richard Asquith, Global CEO der Kantar Media Audiences, in die Debatte um die TV-Einschaltquoten ein. Dies als Reaktion «auf die irreführenden und unkorrekten Angaben, die in den letzten Wochen in den Medien verbreitet wurden», wie Kantar mitteilte. Geschäftsführer Asquith hält gleich zu Beginn erstmal fest, dass über die Gültigkeit und Genauigkeit der Messdaten, die seit Anfang 2013 täglich an Mediapulse übermittelt worden seien, kein Zweifel bestehe.

«Das neue Panel unterscheidet sich deutlich von seinen Vorgängern und bringt wesentliche Verbesserungen mit sich, etwa die Einbeziehung von Haushalten, die nicht im Telefonbuch verzeichnet sind oder nur online fernsehen, sowie von solchen mit `neueren` Fernsehgeräten mit DVB-Tunern, die vorher nicht berücksichtigt wurden», führt der Kantar-CEO aus. «Es ist daher nicht verwunderlich, dass einige Sender erhebliche Änderungen bei ihren Quoten festgestellt haben.»

Er spielt den Ball zu Mediapulse zurück und ortet vielmehr Probleme beim früheren System als bei der Messung von Kantar. «Wir sind der Ansicht, dass die vorherigen Quoten durch Unzulänglichkeiten bei der Panelzusammensetzung und den Messsystemen beeinflusst wurden», so Asquith.

In seiner Stellungnahme widerspricht er zudem den Vorwürfen, dass die neue Messung auf keinen internationalen Standards beruhe. «Das von Kantar Media verwendete System entspricht den Global Guidelines on Television Audience Measurement, arbeitet mit hochmodernen Messgeräten und basiert auf unserer weltweiten Erfahrung in der Durchführung von Publikumsmessungen in Ländern wie China, Skandinavien, Russland, Spanien und Grossbritannien», teilte er mit. «Seit Beginn 2013 wurden zwei unabhängige Audits durchgeführt, die bestätigt haben, dass das neue Schweizer Quotenmesssystem präzise und zuverlässig arbeitet und die Messungen gemäss internationalen Standards durchgeführt werden.»

Auch die Experten, deren Unabhängigkeit angezweifelt worden war, nimmt Asquith in Schutz. «Nicht belegte Behauptungen darüber, dass die unabhängigen Gutachter (die von Mediapulse ausgewählt und instruiert wurden, beziehungsweise an Mediapulse rapportiert haben) in irgendeiner Weise in finanziellem Zusammenhang mit Kantar stehen, weisen wir kategorisch zurück. Wir werden unsere Position energisch verteidigen gegen diejenigen, die derartige falsche Aussagen verbreiten, vorgehen», drohte er ganz unverhohlen.

Zuletzt verwies er auf das Gutachten des Departments für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek), in welchem dem Messsystem attestiert wird, dass es den rechtlichen Anforderungen entspricht. Kantar freue sich auf den Tag, an dem diese Daten veröffentlicht werden könnten, so Asquith. Bis dahin werden ihm die neuen Quoten aber wohl noch wenig Freude bereiten.