Das kanadische Competition Bureau untersucht Vorwürfe, wonach Apples Niederlassung in Kanada in seinen Verträgen mit Mobilfunkanbietern wettbewerbsfeindliche Klauseln nutzt. Nach Angaben des Sprechers Greg Scott hat die Wettbewerbsbehörde schon vergangene Woche bei einem Gericht einen Beschluss beantragt, der Apple zwingen würde, für die Ermittlungen relevante Unterlagen herauszugeben.
«Es wurde bisher kein Fehlerverhalten von Apple Canada festgestellt, und es wurde auch weder beim Competition Tribunal noch bei einem anderen Gericht ein Antrag auf Rechtsmittel wegen angeblicher Wettbewerbsverstösse gestellt», erklärte Scott. Wie seine Behörde von den Anschuldigungen erfahren hat, liess er offen. «Sollten Beweise dafür vorliegen, dass gegen Wettbewerbsgesetze verstossen wurde, wird der Wettbewerbskommissar angemessene Massnahmen ergreifen.»
Apple wollte sich zu den Ermittlungen kanadischer Behörden nicht äussern. Reuters zufolge ist zudem unklar, ob das Competition Bureau auch bei den grossen Mobilfunkanbietern des Landes Unterlagen angefordert hat.
Kanada ist allerdings nicht das einzige Land, das sich für Apples Verträge mit Carriern interessiert. Die EU-Kommission hatte schon im vergangenen Jahr einen Fragebogen an mehrere Provider geschickt. Sie sollten sich unter anderem zu angeblichen technischen Einschränkungen für die Nutzung des iPhone 5 in europäischen LTE-Netzen äussern.