Content:

Dienstag
26.08.2003

Die Deutsche Gesellschaft für Ad-hoc-Publizität (DGAP) nimmt den Kampf gegen ihren grössten Rivalen Euro-Adhoc auf. Ehemalige Kunden sollen mit zum Teil hohen Rabatten zurückgelockt werden. Der Marktführer beim Versand von Ad-hoc-Mitteilungen börsennotierter Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz hatte zahlreiche Kunden an seinen Hauptwettbewerber Euro-Adhoc verloren. Dieser trat zwar erst vor knapp zwei Jahren auf den Plan, hat sich aber inzwischen etabliert, wie die Financial Times Deutschland am Dienstag schrieb. Nach Angaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erarbeitete sich der Neuling in diesem Jahr bis August im Monatsdurchschnitt einen Marktanteil von 9,6 Prozent.

Sprecher mehrerer Unternehmen bestätigten gegenüber der Financial Times Deutschland, dass sie jüngst neue Angebote der DGAP erhalten hätten. Dabei handelte es sich um Sonderrabatte, die um 50 Prozent unter dem Normalpreis lägen. Die DGAP bestätigte die Kontaktaufnahme zu den Firmen. Ein Sprecher von Pro Sieben Sat 1 meinte, falls der TV-Konzern, der ebenfalls zu Euro-Adhoc abgewandert ist, ein solches kostengünstiges Angebot der DGAP erhalten würde, könne er sich vorstellen zurückzuwechseln. In jedem Fall begrüssen die Unternehmen laut dem Zeitungsbericht den wachsenden Konkurrenzkampf. «Wir sind froh und dankbar, dass es auch in diesem Marktsegment einen funktionierenden Wettbewerb gibt», sagte zum Beispiel Johannes Friedemann, Investor-Relations-Manager von Comdirect.

Die DGAP ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Börse, des Medienkonzerns Reuters und der Vereinigten Wirtschaftsdienste (vwd). Seine Arbeit nahm der Dienstleister 1996 auf. Hinter Euro-Adhoc stehen die Tochterunternehmen der Deutschen Presse-Agentur, der Austria Presse Agentur und der Schweizerischen Depeschenagentur. Neben der Veröffentlichung der Ad-hoc-Mitteilungen bieten beide Gesellschaften weitere Dienstleistungen an. Jüngste Neuerung bei DGAP ist der im Juli gestartete Presseservice, den die Firmen nutzen können, um Pressemitteilungen an Sender, Verlage und Journalisten zu übermitteln.