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Mittwoch
26.10.2022

Digital

Ein Drittel der Ladekabel wird von den Usern gar nie gebraucht...          (Screenshot einer Verkaufsseite)

Ein Drittel der Ladekabel wird von den Usern gar nie gebraucht... (Screenshot einer Verkaufsseite)

Die Forderung steht schon lange im Raum. Nun hat die Politik gehandelt. Die EU hat am Montag in Luxemburg die Einführung eines einheitlichen Ladekabels beschlossen.

Mit der neuen Richtlinie müssen in der EU verkaufte Mobiltelefone, Tablets und Kameras «spätestens Ende 2024» über einen USB-C-Anschluss verfügen, Laptops ab Frühjahr 2026, wie es heisst. Auch in der Schweiz müssen Handy und weitere Elektrogeräte zeitnah über einen USB-C-Anschluss verfügen.

Heute besitzen Benutzer von Handys und Tablets in unseren Breitengraden im EU-Durchschnitt drei Ladekabel, benutzen aber nur zwei. Dadurch entsteht unnötiger Elektroschrott, fanden Parlamentarier. Jetzt billigten die Umweltminister eine Richtlinie dazu.

Die Regelung soll dafür sorgen, dass eine Vielzahl von elektronischen Kleingeräten mit demselben Kabel geladen werden kann, und so Verbraucher und Umwelt entlasten. Nach Angaben des Rats wurden im Jahr 2020 europaweit rund 420 Millionen Ladegeräte verkauft. 140 Millionen davon für die Katz.

Auf diese Weise entstehen laut EU 11’000 Tonnen Elektroschrott. Die neue Normierung soll Verbraucher zudem um jährlich bis zu 250 Millionen Euro unnötiger Ausgaben entlasten. Auch für kabelloses Laden soll es bis Ende 2024 einheitliche Standards geben.

Die erfüllte Forderung hat allerdings noch nicht die Bedeutung von einer Revolution. Die Richtlinie tritt 20 Tage nach der Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft. Danach haben Mitgliedstaaten zwölf Monate Zeit, um diese in nationales Recht umzusetzen, und weitere zwölf Monate bis zur Anwendung. Eine Nachrüstpflicht für Produkte, die bis dahin auf den Markt gebracht wurden, gibt es nicht.