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Montag
14.09.2015

TV / Radio

Mit den Worten «Ich bin keine herzlose, Kinder tretende Rassistin» entschuldigte sich eine ungarische Kamerafrau, die am letzten Dienstag auf Reportage für den Internetsender N1TV Flüchtlinge provozierte. So stellte sie einem Flüchtling mit einem Kind im Arm ein Bein und trat ein Mädchen gegen das Schienbein.

Ihr Fehlverhalten wurde von Berufskollegen gefilmt. Sie selbst wurde in der Folge fristlos entlassen, wobei der Internetsender N1TV, der zur Mediengruppe der rechtsextremen Jobbik-Partei gehört, seither unzählige Drohbriefe erhalten hat. Am Freitag legten zudem tunesische Hacker die Website des Internet-TVs lahm.

Die Kamerafrau selbst erklärte ihr Verhalten mit plötzlich aufkommender Panik, als sie die vielen Flüchtlinge an der ungarisch-serbischen Grenze in Röszke erblickte. Sie entschuldigte ihre «Störung der öffentlichen Ordnung», welche noch immer polizeilich untersucht wird, in einem öffentlichen Brief in der ungarischen Tageszeitung «Magyar Nemzet» und meinte, dass ihr ganzes bisheriges Leben ruiniert sei.