Der ehemalige Chefredaktor der «Bild», Kai Diekmann, hat sich kritisch über den deutschen Journalismus geäussert, der oft nur «Meinungs-Einheitsbrei» liefere. In einem Interview mit der «Märkischen Allgemeinen» aus Potsdam verlangte er auch, den amerikanischen Präsidenten Trump endlich nüchtern zu bewerten und «mediale Arroganz» abzulegen.
Das Beispiel Trump stehe für den häufigen Meinungs-Einheitsbrei in den deutschen Medien, der nur schwer zu ertragen sei. «Ich bin kein Trump-Fan, aber dass es den deutschen Medien so schwerfällt, ihn einfach nüchtern zu betrachten, verstehe ich nicht», wird Diekmann im Interview vom Mittwoch zitiert.
Zu Anfang hätte man nicht geglaubt, dass Donald Trump Kandidat für die Präsidentschaftswahlen werde. Daraufhin hätte man an seinem Wahlerfolg gezweifelt und schliesslich sei man der Meinung gewesen, Trump würde in Kürze scheitern. Von Anfang an hätten sich Journalisten eine Meinung zu Trump gebildet und nicht mehr nach den wahren Gründen seines Wahlerfolgs gefragt.
Diese «mediale Arroganz» ist laut Kai Diekmann gefährlich. Denn damit würden sich Journalisten mehr und mehr von den Fragen ihrer User und Leser entfernen. Fragen, welche die Populisten wie Trump stellen.