Der angeschlagene Telefonkonzern MobilCom streicht fast die Hälfte aller Stellen. Wie das norddeutsche Unternehmen am Freitag mitteilte, sieht der Sanierungsplan die Streichung von 1 850 der derzeit 4 200 Vollzeit-Stellen vor. Gleichzeitig legte MobilCom den Aufbau seiner UMTS-Mobilfunknetze auf Eis. Bei der Tilgung seiner Milliardenschulden bekam MobilCom unterdessen offenbar eine Schonfrist: Nach Angaben der «Financial Times Deutschland» verlängerten die Gläubigerbanken die Frist um einen Monat bis Ende Oktober.
Bei MobilCom arbeiten nach Angaben des Unternehmens einschliesslich Teilzeit- und Aushilfskräften etwa 5 000 Menschen. Dies entspreche 4 200 Vollzeit-Stellen, erklärte MobilCom. Zunächst hatte Firmenchef Thorsten Grenz nur von einigen hundert Stellenstreichungen gesprochen. Im Kerngeschäft mit dem Verkauf von Handyverträgen will MobilCom durch die Einschnitte 130 Millionen Euro pro Jahr einsparen. Trotz des Stopps für den UMTS-Aufbau will MobilCom nach eigenen Angaben an der für 8,4 Milliarden Euro erworbenen Lizenz festhalten. Um diese nicht zu verlieren, muss MobilCom nach den Lizenzbedingungen bis Ende kommenden Jahres 25 Prozent der Bevölkerung mit seinen Netzen erreichen. Das Unternehmen hält dieses Ziel auch bei einer vorläufigen Unterbrechung des Aufbaus für erreichbar. Mehr dazu: MobilCom ohne UMTS und MobilCom hat wieder Geld
Freitag
27.09.2002