Die Quoten für den Schweizer «Tatort» fielen gut aus, bei der inhaltlichen Kritik kam die Sendung allerdings weniger gut weg. «`Klischiert` ist das Wort zum Schweizer `Tatort`», schreibt etwa «Der Standard». «Die Anbahnung zur Sexszene gehört zum Albernsten, was seit Langem im `Tatort` zu sehen war.» Diese Ansicht teilt auch der «Stern». «Richtig überflüssig ist die Affäre zwischen Flückiger und seiner amerikanischen Kollegin Abby Lanning», heisst es da.
Neben der Synchronisierung war Sofia Milos am meisten der Kritik ausgesetzt. Sie habe «wie ein zugegebenermassen attraktiver, aber eben doch störender Fremdkörper im Film» gewirkt, schreibt etwa der deutsche Mediendienst «Kress» über den «Käse-`Tatort`». Andere Kritik erntete die Schauspielerin von «Focus Online».
Das Magazin schreibt, sie engagiere sich in der Citizens Comission on Human Rights von Scientology. «SRF hat sich von Scientology immer distanziert und Sofia Milos hat in Zusammenhang mit `Wunschdenken` keine Werbung für die Organisation gemacht», wehrte sich SRF-Mediensprecher Marco Meroni am Montag gegenüber dem Klein Report. Eine Sektenkritikerin, die im Magazin zitiert wird, hält die Einstellung der Fernsehanstalten allerdings für naiv, da Mitglieder von Scientology den Auftrag hätten, über ihren Namen die Organisation positiv darzustellen. Meroni meinte: «Prinzipiell wählt SRF Schauspielerinnen und Schauspieler immer sehr vorsichtig aus. Es ist absolut klar, dass ein Engagement bei SRF nicht als Werbeplattform für Organisationen wie Scientology verwendet werden darf.»
Mit Abstand die netteste Schlagzeile für die Folge «Wunschdenken» kommt denn auch vom Schweizer Fernsehen selbst. «Schweizer `Tatort` mit Superquote», titelt das SF auf dem Onlineportal und lässt Stefan Gubser zu Wort kommen, der meint, es gehe nicht an, besserwisserisch alles madig zu machen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer seien selber in der Lage, sich ein Urteil zu bilden.