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Montag
29.07.2002

Beim angestrebten Verkauf ihres Kabelnetzes hat die Deutsche Telekom eine Vorauswahl getroffen: Fünf nicht genannte internationale Konsortien wurden für die zweite Bieterrunde zugelassen. Wegen der grossen Nachfrage nach einem Komplettverkauf sollen die verbliebenen sechs Kabel-TV-Regionalgesellschaften nun nur noch im Paket vergeben werden. Ob auch der US-Medienkonzern Liberty Media erneut darunter ist, wollte ein Sprecher auf Anfrage nicht kommentieren. Das Bundeskartellamt hatte den Verkauf des Telekom-Kabelnetzes an Liberty Media Ende Februar verboten. Der US-Konzern wollte ursprünglich für 5,5 Mrd. Euro (8 Mrd. Franken) die sechs Kabelnetze mit über 10 Mio. Kunden kaufen. Damit hätte Liberty 60 Prozent des deutschen Kabelmarktes kontrolliert. Medienberichten zufolge ist Liberty weiter an einem Einstieg interessiert.

Die ausgewählten Konsortien haben nun bis Ende September Zeit, verbindliche Angebote vorzulegen. Auf dieser Basis werde dann weiter entschieden. Die Telekom bekräftigte, sie wolle ein «schnellstmögliches Verkaufsergebnis»: Sie braucht die Einnahmen dringend, um ihren Schuldenberg abzubauen. Nach dem gescheiterten Verkauf an Liberty Media ist das Kabelnetz laut Branchenexperten aber nur noch maximal 2 Mrd. Euro wert.
Mehr dazu: Liberty sucht Investoren für deutsches Telekom-Kabelnetz