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Freitag
05.04.2013

Die Wettbewerbskommission (Weko) eröffnet eine Untersuchung gegen Swisscom und Cinetrade. In Frage steht, ob die Unternehmen im Bereich der Sportübertragungen im Pay-TV eine marktbeherrschende Stellung missbrauchen. Positiv auf die Ankündigung reagiert hat am Mittwoch Swisscable. «Die Sportinhalte», fordert der Verband der Kabelnetzbetreiber, «müssen nun rasch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.»

«Bisher könnten nur Abonnenten von Swisscom TV die gesamte Palette der Schweizer Fussball- und Eishockeyspiele und weiterer Sportanlässe empfangen», schreibt Swisscable. «Cinetrade/Teleclub, an denen die Swisscom massgeblich beteiligt ist, weigert sich, den Schweizer Kabelnetzen ein mit Swisscom TV vergleichbares Sportangebot zur Verfügung zu stellen, obwohl damit der Kreis potenzieller Kunden massiv vergrössert werden könnte», nennt Swisscable als Grund.

«Offensichtlich ist der Einfluss der Swisscom so gross», lässt sich Swisscable-Präsident Filippo Leutenegger in der Medienmitteilung zitieren, «dass sie Cinetrade/Teleclub entgegen jeglicher ökonomischer Vernunft verbieten kann, die Fussball- und Eishockeyspiele auch den Kabelnetzkunden anzubieten.» Stossend ist der Status quo in den Augen der Kabelnetzbetreiber nicht zuletzt deshalb, «weil die Schweizer Steuerzahler einen substanziellen Teil der Kosten für die Durchführung von Sportanlässen tragen, so zum Beispiel in den Bereichen Sicherheit und Reinigung».

In dasselbe Horn stösst UPC Cablecom: «Die Motivation von Teleclub ist wirtschaftlich nicht erklärbar. Teleclub schottet den Markt systematisch ab», zitiert das Unternehmen seinen CEO Eric Tveter in einer Mitteilung vom Donnerstag. Bei der Vergabe von Übertragungsrechten habe Exklusivität keine Zukunft, es sei deshalb zu hoffen, dass die Untersuchung der Weko zu einem Umdenken führe, so UPC Cablecom.