In einem Kundenbrief mit dem Titel «Ihr neues TV-Produkt – modern und voller Vorteile» der GGA Maur versteckt sich für die Kundinnen und Kunden des regionalen Kabelnetzbetreibers GGA Maur, der unter anderem im Glasfasernetz der Städte Zürich und Winterthur präsent ist, dicke Post.
Verärgert muss man im Kundenbrief nämlich zur Kenntnis nehmen: «Ihre getätigten Aufnahmen und Favoritenliste können Sie durch die Umstellung auf unser neues Fernsehen leider nicht mitnehmen.»
Oder direkt ausgedrückt: Die Kundenkonten, auf denen bis zu 200 Fernsehstunden gespeichert werden können, werden innerhalb weniger Tage ohne nennenswerte Vorwarnung gelöscht.
Ein Klein Report-Leser ärgert sich: «Ich finde es dreist, jahrelang Geld abzukassieren für eine Aufnahmefunktion und dann innerhalb weniger Tage sämtliche von uns Kunden aufgenommen Programmstunden zu löschen. Der Sinn einer solchen Funktion ist doch gerade, in der Ferienzeit Binge watching mit seinen über mehrere Wochen hinweg aufgenommenen Lieblingsserien machen zu können.»
Es ist nicht das erste Mal, dass GGA Maur seine Kundschaft bei den TV-Aufnahmen innert Kürze vor vollendete Tatsachen stellt. Bereits im Mai 2020 hat der Kabelnetzanbieter kurzerhand die maximale Speicherzeit von 24 auf 18 Monate verkürzt. Der Klein Report berichtete bereits damals über verärgerte GGA Maur-Nutzer.
Wozu die erneute Löschaktion? «In Zukunft geniessen Sie Ihre Fernseherlebnisse mit unserem neuen und modernen GGA-TV. Ihre bestehende TV-Box werden wir kostenlos ersetzen. Die neue Fernseh-Box erhalten Sie in den kommenden Wochen per Post», heisst es im Brief weiter.
Wie wenig modern das neue Fernsehangebot ist, zeigt das Kleingedruckte im beiliegenden Flyer: Die seit vielen Jahren etablierten Funktionen «Mehrkanalton» und «Untertitel» sind auf dem neuen App-basierten Fernsehprodukt beide vorerst nicht verfügbar.
Der Klein Report-Leser: «Da ich vor allem Filme und Serien im Zweikanalton schaue, ist für mich klar, wie ich auf das ach so moderne GGA Maur-Angebot reagiere: Mit meiner sofortigen Kündigung, erbringt doch GGA Maur in vielen Bereichen nicht mehr die vereinbarten Leistungen.»
Von der Diskriminierung von Menschen mit Hörbehinderung ganz zu schweigen.
