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Montag
08.10.2012

Die linke Tageszeitung «Junge Welt» hat gemäss einem Brief, den Verlag und Redaktion an ihre Leser verschickt haben, mit «existenziellen ökonomischen Problemen zu kämpfen». Das Erscheinen der Zeitung sei akut bedroht. Für den Zeitraum Januar bis September 2012 rechnet die «Junge Welt» mit einem Verlust von über 100 000 Euro, bis Ende Jahr sollen es 140 000 Euro sein.

Für die negativen Aussichten macht der Verlag zum einen die Kosten verantwortlich, die schneller als die Einnahmen steigen. Dies, weil die Zeitung die Zeilengelder für hauptberufliche Journalisten verdoppelt hat und mehr für Personal in Verlag und Redaktion ausgibt.

Ausserdem würden «staatliche Stellen, Einzelpersonen und politische Organisationen die Handlungsfähigkeit» der Zeitung mit «juristischen Angriffen» belasten. Die ökonomische Schieflage könne nicht durch Sparmassnahmen korrigiert werden, teilt der Verlag mit. «Es gibt nur eine Möglichkeit, um alle angesprochenen Anforderungen zu erfüllen, also finanzieren zu können: Wir brauchen deutlich mehr Abonnentinnen und Abonnenten.»

Bis Ende Jahr will die Zeitung deshalb mit einer Kampagne zu neuen Lesern kommen. Am 12. Januar 2013 auf der Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz wird dann Bilanz gezogen.