Jung von Matt/Limmat war bei der diesjährigen Verleihung der Effies mit zwei goldenen Auszeichnungen am häufigsten zuoberst auf dem Treppchen. Die Zürcher Agentur setzte sich mit ihren Kampagnen in den Kategorien Dienstleistungen/Handel/Medien sowie Kultur und Soziales durch.
In ersterer Kategorie wurde die Agentur für die Kampagne «Generation M» für den Migros-Genossenschafts-Bund Zürich ausgezeichnet. Als Mediaagentur agierte OMD Schweiz. In der zweiten Kategorie erhielt Jung von Matt den Gold-Effie für die Kampagne «Wer ist schon perfekt? Kommen Sie näher» von Pro Infirmis. Bei dieser Kampagne wirkte Konnex als Mediaagentur mit.
«Wir sind sehr zufrieden mit der Ausbeute, wir haben unser Ziel übertroffen», sagte Jung-von-Matt-Geschäftsleitungsmitglied Alexander Jaggy am Dienstag gegenüber dem Klein Report.
Ebenfalls über goldene Effies durften sich die Mitarbeiter von Advico/Y&R und Contexta freuen. Contexta setzte sich in der Kategorie Finanzdienstleistungen/Versicherungen mit der Kampagne «Ganz persönlich» der CSS Versicherung aus Luzern durch, bei der Mediaplus als Mediaagentur mitwirkte.
Advico/Y&R gewann zusammen mit der Mediaagentur OMD Schweiz den ersten Preis in der Kategorie Nahrungsmittel und Getränke. Die Agenturen erhielten die Auszeichnung für die Kampagne «Streitfragen» des Migros-Genossenschafts-Bundes.
«Die Schwierigkeit ist, dass man beim Effie zwei Stufen nehmen muss: die Effizienzstufe und die Kreativitätsstufe», meinte Jaggy zur Auszeichnung. «Es nützt nichts, wenn Sie die effizienteste Kampagne der Welt haben, aber jeder hasst Ihre Marke, weil Sie penetrant und unsympathisch auftreten. Charme und Niveau sind sehr wichtig.»
Natürlich spürt das Geschäftsleitungsmitglied der zweifach mit Gold ausgezeichneten Agentur aber auch die technischen Entwicklungen. «Technologie ist mittlerweile so fest mit unserem Leben verwoben, dass eine Trennung zwischen der realen und virtuellen Welt kaum noch denkbar ist», meinte er. «Die grosse Herausforderung ist es, das Publikum an der richtigen Stelle mit der richtigen Information zu versorgen. Die Gelegenheit bestimmt das Medium, nicht umgekehrt.»
So sei das Medienverhalten nicht mehr linear. «Wir schauen TV-Sendungen, wann wir wollen, und erhalten Nachrichten über soziale Netzwerke», so Jaggy. «Irgendwo habe ich gelesen, dass sich jeder zehnte Smartphone-Besitzer sogar schon im Bett noch vor dem Aufstehen über Aktualitäten informiert. Kontakte werden unberechenbarer. Gleichzeitig steigt die Vielfalt an neuen Kommunikationsmöglichkeiten.»
Das veränderte Medienverhalten hat sich seiner Meinung nach auch auf die Werbung ausgewirkt. Da ist er derselben Meinung wie Peter Leutenegger: Gemäss dem Geschäftsführer der bsw swiss leading agencies wiesen die mit einem Effie ausgezeichneten Arbeiten in diesem Jahr in Stil und Form eine «neu erreichte Vielfalt» vor. «Ich denke, die Vielfalt an Stil und Form, die wir beim Effie sehen, ist ganz einfach das Abbild unserer Zeit», sagte Alexander Jaggy.