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Samstag
06.12.2014

Werbung

Aus Spass wurde ernst

Aus Spass wurde ernst

Jung von Matt verliert den zweiten Gross-Etat innerhalb einer Woche: Nach 20 Jahren gemeinsamer Kampagnenarbeit trennen sich die Werbeagentur und die «Bild»-Zeitung. Die Publikation aus dem Axel Springer Verlag hat einen Pitch ausgeschrieben, an dem sich Jung von Matt nicht beteiligt.

«Nach 20 Jahren ist es manchmal einfach Zeit für etwas Neues», so die Sprecherin der Werbeagentur Katja Weber gegenüber dem Klein Report wenig aussagekräftig über den Grund für die Trennung.

Wie in solchen Fällen üblich, betont sie das gegenseitige Einvernehmen: «Nach 20 Jahren ist das Vertrauen so gross, dass man so eine Entscheidung gemeinsam trifft.»

Axel Springer bleibt aber Kunde. Die Agentur soll zukünftig stärker Aufgaben im Bereich der digitalen Angebote übernehmen, so Jung von Matt.

Ende November wurde bekannt, dass Mercedes eine eigene Kreativagentur gründet und die langjährige Zusammenarbeit mit Jung von Matt beendet.

Der Klein Report wollte wissen, was der Verlust von zwei grossen Kunden in so kurzer Zeit für die Agentur bedeutet. Darauf ging Weber nicht ein, sondern antwortete mit einer Aufzählung von ihrer Meinung nach erfolgreichen Kampagnen: «Wir sind mit einer sehr modernen inhaltlichen Aufstellung im Agenturmarkt unterwegs und Jung von Matt ist nicht Mercedes oder die `Bild`.»

Vorerst hat der Verlust der zwei Etats noch keine Folgen: «Die Auswirkungen des Mercedes-Verlusts werden wir erst 2016 spüren, insofern gibt es aktuell auch keinen Handlungsbedarf», ergänzte sie zu allfälligen Veränderungen innerhalb der Agentur.

Offiziell nimmt Jung von Matt die Absage mit Galgenhumor. Auf einer Fotomontage reiten Agenturgründer Jean-Remy von Matt und «Bild»-Chef Kai Diekmann nebeneinander als Cowboy und Indianer in den Sonnenuntergang und meinen «Leb wohl, Bruder» und «Man sieht sich!»