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Samstag
30.06.2012

«Almost certainly not»: Julian Assange, der sich nach wie vor in der ecuadorianischen Botschaft in London aufhält und auf seinen Asylentscheid wartet, will nicht freiwillig bei der Londoner Polizei vorstellig werden. Dies sagte der Wikileaks-Gründer in einem Telefoninterview mit der BBC, nachdem Scotland Yard ihn am Donnerstag aufgefordert hatte, sich am Freitag auf eine Polizeiwache zu begeben.

«Unser Vorschlag ist, dass Asylrecht sowohl international als auch im Inland Vorrecht hat vor Auslieferungsrecht, also ist die Antwort ziemlich sicher Nein», erklärte Assange im Gespräch. Und so hofft der Gesuchte weiter darauf, dass Ecuador ihm politisches Asyl gewährt. Das hängt gemäss Quito vom Risiko ab, dass Assange bei einer allfälligen Auslieferung an die USA zum Tode verurteilt werden könnte.

Assange versucht seit gut eineinhalb Jahren, einer Auslieferung von England an Schweden zu entgehen, wo er wegen angeblicher Sexualdelikte gesucht wird. Nach eigener Aussage fürchtet der Australier, von Schweden an die Vereinigten Staaten ausgeliefert zu werden, wo ihm wegen Veröffentlichungen von Wikileaks ein Prozess gemacht werden könnte. Einen solchen Auslieferungsantrag gibt es aber bisher nicht.