Wikileaks-Gründer Julian Assange ist in London festgenommen worden. Der seit 2012 in der Botschaft Ecuadors lebende Assange stand unter anderem wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden unter Beschuss. Diese Ermittlungen wurden mittlerweile eingestellt.
Am Dienstag äusserte sich der ecuadorianische Aussenminister zur Situation mit Assange. Zwischen dem Wikileaks-Gründer und der Regierung gab es bereits öfters Diskussionen und Streitereien. Assange könne nicht «unbegrenzt lange» in der Botschaft leben.
Gemäss britischen Polizeiangaben habe man die Erlaubnis bekommen, die ecuadorianische Botschaft zu betreten, da die Regierung in Quito ihr Asyl für Julian Assange zurückgezogen habe.
Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) warnte nach der Verhaftung davor, dass damit ein schlechtes Zeichen für die Meinungs- und Pressefreiheit gesetzt werde.
«Wikileaks-Veröffentlichungen wie die Irak-Papiere waren zweifellos von öffentlichem Interesse und haben breite politische Debatten ausgelöst. Assange noch nach fast neun Jahren dafür zu verfolgen, wäre eine reine Bestrafung und ein gefährlicher Präzedenzfall für Journalistinnen und Journalisten, Whistleblower und andere journalistische Quellen», so ROG-Geschäftsführer Christian Mihr.
Vor allem aber solle Julian Assange auf keinen Fall wegen seiner Journalismus-ähnlichen Aktivitäten an die USA ausgeliefert werden. «Grossbritannien sollte in Einklang mit seinen Gesetzen und internationalen Menschenrechtsverpflichtungen handeln.»