Ausgerechnet am Tag, an dem der Friedensnobelpreis an die Journalistin Maria Ressa und den Journalisten Dimitri Muratow verliehen wird, kommt Bewegung in den Fall Julian Assange.
Der britische High Court hat am Freitag die Berufung der US-Regierung gutgeheissen und hob das Urteil eines Bezirksgerichts auf. Dieses hatte die Auslieferung von Julian Assange aus Gründen seiner psychischen Gesundheit abgelehnt.
Trotz Assanges instabilen psychischen Zustands akzeptierte das höchste britische Gericht die diplomatischen Zusicherungen der US-Regierung bezüglich seiner möglichen psychologischen Betreuung in den US-Gefängnissen.
Das letzte Wort hat die britische Aussenministerin Liz Truss. Diese wird entscheiden, ob Assange tatsächlich an die Vereinigten Staaten ausgeliefert werden darf. Die Verteidigung hat weiterhin die Möglichkeit, Berufung einzulegen.
«Wir sind der festen Überzeugung, dass Julian Assange wegen seines Beitrags zum Journalismus ins Visier genommen wurde», kommentierte Reporter ohne Grenzen (RSF) die neueste Episode in dem mehr als zehn Jahre dauernden Drama.
Es sei an der Zeit, Julian Assange freizulassen.